Bericht von der Brasilienfahrt 2006

13 Jan 2010

Bericht von der Brasilienfahrt 2006

02.08.2006: Bald geht’s los !

Hallo,

am Freitag 4. August starten wir um 15 Uhr am Bahnhof in Owen zu unserer Brasilienreise. Anbei eine Landkarte mit unserem Aufenthaltsort, der Stadt Belém.   

Gruß Rainer

04.08.2006: Wir sind unterwegs!

So jetzt ist es soweit. Wir sind fast 2 Tage unterwegs bis wir in Belém ankommen.

Unsere Flugroute geht von Frankfurt aus über Sao Paulo, dann nach Manaus, wo wir 11 Stunden auf unseren Anschlussflug warten müssen.  Um die Wartezeit zu verkürzen ist in Manaus eine Stadtrundfahrt/Führung geplant.

 Tschüss bis dann. Wir melden uns dann wieder aus Belém …

1.+ 2. Tag (Freitag 4. + Samstag 5. August)

Ein herzliches “Bom dia” an alle Leser, die sich für unseren Brasilienaufenthalt interessieren. Leider können wir euch erst heute von unserer Reise berichten, da es bisher noch Probleme mit der Internetverbindung gab. Nun ist es aber endlich soweit, wir haben Spannendes zu berichten. Unsere große Reise, der wir schon voller Erwartung entgegenfieberten, begann am Freitagnachmittag 04.08. am Bahnhof in Owen. Ein Verabschiedungskomitee schickte uns mit vielen guten Wünschen zuerst einmal zum Flughafen Frankfurt.

Als wir dort mit dem Bus der Firma Buck ankamen, winkte uns schon Christian entgegen. Nun waren wir komplett, 28 Teilnehmer, davon 22 Bläser und 6 begleitende Angehörige. Unser erster Flug nach Sao Paulo sollte um 22.00 Uhr stattfinden. Nach dem Einchecken, Prüfen des Gewichtes der Koffer, etc. waren zwar wir, aber nicht das Flugzeug zum Abflug bereit. Als es um 23.30 Uhr doch endlich losging, fühlten wir uns eigentlich schon sehr gerädert, weitere Überraschungen ließen jedoch nicht auf sich warten. Wir erhielten im Flugzeug noch ein Abendessen, entweder Pasta oder Schweinefleisch mit Kartoffeln.  Nun hatten wir 12 Stunden Zeit im Flugzeug zu schlafen, welche wir auch nutzten. Nachdem wir genüsslich unser Frühstück verzehrt hatten, uns noch einmal gemütlich zurücklehnten, schraken wir jedoch ziemlich schnell auf, als die Durchsage ertönte, das Flugzeug werde wegen schlechter Witterung nicht
in Sao Paulo, sondern in Rio de Janeiro landen. Da wir aber durchaus für Überraschungen offen waren, machte uns das eigentlich nicht viel aus, wir freuten uns nun, die Chance zu haben, auch mal den berühmten Zuckerhut zu sehen…so ca. Um 8.30 Uhr Ortszeit am Samstag, 05.08.Nach einer guten Stunde Aufenthalt in Rio und witzigem Austausch mit dem Bordpersonal ging es dann weiter zu unserem 1. Ziel Sao Paulo. Nach Aus – und Einchecken für den nächsten Flug, der uns (voraussichtlich) nach Manaus bringen sollte,  warteten wir noch eine Stunde zusätzlich im Flieger bis er dann um 12.15 Uhr unserem 2. Ziel entgegensteuerte.  Glücklich in Manaus angekommen (15.00 Uhr Ortszeit) stand uns nun der längste Aufenthalt von ca. 11 Stunden bevor. Thomas hatte für uns dort eine Stadtrundfahrt organisiert, die sehr interessant war und erste Eindrücke des Landes bot. Die restliche Zeit verbrachten wir mehr oder weniger gerädert, schlafend, spielend, chillend, kickend, lesend etc. Auf dem Flughafengelände. Der letzte Flug, von Manaus nach Belem, brachte uns keine größere Überraschung, außer dass einige aufgrund des geringen Schlafpensums der letzten Stunden das leckere Sandwich während des 2 stuendigen Fluges verpassten, was aber nicht weiter schlimm war. Glücklich und bewahrt kamen wir am Sonntagmorgen um halb 5 Ortszeit in Belem an.

3. Tag (Sonntag 6. August)

Nachdem wir nun endlich unseren Zielort Belem erreicht hatten, wurden wir von Mayra und Thomaz herzlich und mit einem Willkommensschild am Flughafen empfangen. Sie trugen sogar extra unsere Posaunenchor-T-Shirts. Mit dem Bus ging es dann zu unserem Gästehaus, wo wir uns mit sehr „kaltem“ Wasser stärkten und auch sofort, da wir ziemlich müde waren, unsere Zimmer bezogen. Von da an hatte nun jeder die Möglichkeit sich entweder auszuruhen, mit den Anderen zu plaudern oder das große Gelände zu erkunden. Ab etwa 8.30Uhr bis 12Uhr gab es dann Frühstück. Manche nutzten die Gelegenheit sich zu stärken, manche schliefen bis kurz vor dem Mittagessen um 14 Uhr. Um 15.30Uhr sollte dann unsere erste Probe stattfinden für unseren ersten Auftritt am Abend, einem Gottesdienst. Jedoch konnten wir erst nach 15Uhr beginnen, da nicht alle Instrumente den Flug heil überstanden hatten. Nach vielem Ölen, Schmieren und Schrauben konnten dann zum Glück die meisten Instrumente spielbar gemacht, Mängel jedoch nicht ganz behoben werden. Nach einer nun doch leider etwas kürzeren Probe mussten noch die Kleiderordnungen besprochen und abgestimmt werden, da man sich hier bei öffentlichen Auftritten „bedeckt“ und festlich kleidet und jeder nun das für sich passende Outfit, von den Schuhen bis zu den Ohrringen, aus seinem Gepäck finden musste. Nachdem die Kleiderwahl getroffen war ging es los mit dem Bus zu unserem ersten Auftritt, einem Gottesdienst, in die Tabernaculo Batista, welche nur wenige Minuten von unserem Gästehaus entfernt liegt. Leider überraschte uns ausgerechnet beim Aussteigen aus dem Bus ein kurzer, hier im Winter üblicher Regenschauer. Aber egal, hier ist es ja so warm, dass alles eigentlich ziemlich schnell trocknet. Wir wurden sehr freundlich von den Leuten in der Gemeinde empfangen. Wir spielten einige Stücke und sangen ein Lied, welches auch gleich von einer brasilianischen Band rhythmisch begleitet wurde. Pfarrer Graf hielt die Predigt und Thomaz übersetzte in fließendem Portugiesisch. Frau Graf gab ein kurzes Zeugnis über ihren Glauben, welches die Zuhörer sehr ansprach. Nach dem Gottesdienst bestand noch die Möglichkeit zum Austausch mit den brasilianischen Freunden. Wir gaben Autogramme und machten viele Fotos. Nach einem ereignisreichen Tag, fielen wir sehr müde in unsere bequemen Betten und ließen den Tag Revue passieren.

4. Tag (Montag 7. August 2006)

Heute Morgen wurden wir um 6.30 Uhr durch ein ¨ Trio¨ geweckt. Nach der Andacht von ¨Lurch¨ über Freundschaft, schlugen wir uns die ¨Mägen¨ mit Brötchen mit Carambola Gsälz , Wassermelonen, Äpfel und Bananen voll. Danach fuhren wir zum ¨Burschenheim Girassol¨. Martin gab uns eine kleine Einweisung über die Arbeit dort. Diverse Arbeiten wurden aufgezählt. Nach kurzer Bedenkzeit konnte sich jeder zu der Arbeit melden, die ihm persönlich mehr oder weniger Spaß machte. Bis zum Mittagessen wurde geschuftet, dass der Schweiß in Strömen floss. Nach dem typischen Brasilianischen Mittagessen, kühlten sich einige im Pool ab (Caro, Julia und Lurch genossen das Bad in voller Montur). Nun kamen noch 2 Std. Arbeit im prallen Sonnenschein, z.B. Fensterputzen, WC reinigen, Gelände säubern, Zaun Instand setzen, Carambola (Sternfrucht) ernten und verarbeiten, Palme fällen, Fußballplatz ebnen usw. Total auf den Felgen, mit Blasen an Händen und Füssen, aber glücklich ohne Verkehrsunfall erreichten wir das Gästehaus. Die halbe Mannschaft traf sich im Pool zur Poolparty. Unter fachmännischen Anweisung des Bademeisters (Hermann) wurde noch Wassergymnastik durchgeführt um dem Muskelkater vorzubeugen. Nach dem opulenten Mahl (Brasilianischer Kartoffelsalat, Würstchen und Salat, Schokoladen Kuchen und Kaffee) erfuhren wir noch etwas über die Arbeit vom Pro Vita-Team. Wir konnten auch Fragen stellen und bekamen sie prompt beantwortet.

5.Tag (Dienstag, 8. August)

Heute Morgen wurden wir um 6.15 Uhr wieder mit zarten Posaunenklängen geweckt, um dann pünktlich um 6.45 Uhr zu frühstücken, damit wir frisch gestärkt wieder zum Jungenheim „Girassol“ fahren konnten. Aber diesmal nicht zum Arbeiten, sondern um bei der Gesamtmitarbeitersitzung dabei zu sein. Es war interessant, durch die Berichte der Mitarbeiter die verschiedenen Arbeitszweigen des Projekts „Pro Vida“ kennenzulernen. Wir haben dort mit unseren Instrumenten musiziert, miteinander gesungen und gebetet. Danach ging es wieder zum Missionszentrum zum Mittagessen. Nach einer Mittagspause, die jeder individuell gestalten konnte (z.B. Swimmingpool!), brachen wir zu einer Stadtrundfahrt auf.
Thomaz Litz zeigte uns alle Sehenswürdigkeiten von Belém, angefangen von einem Einkaufszentrum für Reiche; über den Markt am Hafen bis hin zu den Ursprüngen der Stadt rings um das ehemalige Fort. Wir ließen den Tag in einem Restaurant ausklingen, wo wir landesübliche Speisen des Bundesstaates Pará genießen durften. Einige kühlten sich in der Dunkelheit nochmals im Pool ab, bis uns Thomaz ins Bett schickte.

6. Tag (Mittwoch, 9.August)

Um 6.45 Uhr wurden wir von 4 Musikern mit herrlichen Chorälen geweckt.

Nach einem reichlichen Frühstück mit vorgezogener Andacht, fuhren wir mit dem Bus in unsere Einsatzgebiete. 4 Bläser und 2 Begleiter und 6 Bläser und 2 Begleiter fuhren zu 2 verschiedenen PEPE Projekten. Dort wird mit Vorschulkindern gearbeitet. Eine Gruppe versuchte mit 14 Kindern „Blinzeln“ und „ Faul Ei“ zu spielen. Die Instrumente Trompete, Posaune und Tenorhorn wurden erklärt und 3 Lieder vorgespielt. Die größte Gruppe mit 12 Bläsern und 2 Begleitern besuchten die Fußballschule. Sie machten ein Spiel und verloren 4:1. Schnell fuhren wir heim zum Mittagessen. Kirsche, Mone, Meli und Anni gingen mit Thomaz zu einem Auftritt im regionalen Fernsehen. Wir sahen uns die Übertragung im Fernsehen an. Um 15.00 Uhr probte der Rest der Bläser für das morgige Konzert. Nach einem köstlichen Abendessen (Spaghetti Bolognese) erfuhren wir von 2 Missionarinnen mehr über die besuchten Projekte.

Gute Nacht !!

7.Tag (Donnerstag 10. August)

Heute Morgen wurden wir von den „Nichtbläsern“ durch Gesang geweckt (allerdings ging ein Lied schief). Nach dem wie immer leckeren Frühstück holte uns der Bus ab und brachte uns zum Flussufer des Guama, einem Seitenarm des Amazonas. Mit einem Boot schipperten wir, vorbei an den Pfahlbauten der Flussbewohner, zu einer Insel. Eine Führerin machte mit uns einen Rundgang durch den Urwald und zeigte uns dort die verschiedenen Pflanzen und Früchte. Ein Einheimischer (65) zeigte uns, wie man auf Palmen klettert und Simon und Lurch machten es gleich nach. Einer der Bäume war so dick, dass 20 Leute von uns benötigt wurden, um ihn zu umfassen; bei einem anderen Baum wurde uns erklärt, dass er ca. 500 Jahre alt sei. Nach dem Rundgang fuhren wir zu einer anderen Insel, bei der wir in einem Uferlokal die bekanntesten Amazonasfische (Tucunare und Pescada) und Urwaldfrüchte als Mittagessen serviert bekamen. Danach badeten einige im braunen Wasser des Amazonas, das ANGEBLICH sauberer als die Nordsee sein soll. Im Regen fuhren wir zurück und kühlten uns in einer kurzen Pause im Pool ab, bevor es wieder zur Singprobe ging.

Nach einem kurzen Imbiss brachen wir in strömendem Regen zu unserem großen Konzert in der Baptistengemeinde von Thomaz und Mayra auf. Kurz vor Beginn des Konzertes war der Saal höchstens halb gefüllt, aber nach Beginn kamen noch einige Gäste; einer sogar erst beim letzten Stück. Die Zuhörer waren voll begeistert und sogar Rainer war mit uns zufrieden. Was besonders auffiel, war, dass die Gäste nicht um ein Opfer gebeten wurden, sondern um eine Lebensmittelspende für „Pró VIDA“. Die Gemeinde dankte den Bläsern zusätzlich durch ein Abendessen, das aus Hot Dogs und Pizza bestand.

Der anstrengende Tag endete mit  dem Spiel „Es wird Nacht in Palermo“. 

8. Tag (Freitag 11. August)

Für die Schüler des Viertels, in dem das Jungenheim „Girassol“ liegt, war heute schulfrei. Einfach deswegen, weil unser Posaunenchor ein kleines Konzert für Schüler, Lehrer und Eltern gegeben hat. In der katholischen Kirche waren etwa 200 Schulkinder und einige Erwachsene versammelt um unsere Musik und unsere Instrumente kennenzulernen. Thomaz Litz führte durch das Programm und bezog die Kinder aktiv mit ein. So lernten sie die verschiedenen Instrumente und die vier Stimmen eines Chores. Richtige Antworten wurden mit Bonbons belohnt. Die Kinder waren begeistert mit dabei! Der stellvertretende Bürgermeister und die Ortsvorsteherin waren auch da und dankten uns am Ende ausdrücklich. Bei persönlichen Gesprächen mit älteren Schulkindern stellten wir fest, dass zwar niemand von ihnen weiß, wo Deutschland liegt, aber dass dort die Fußballweltmeisterschaft gewesen ist und die deutsche Mannschaft recht gut gespielt hat, das wussten sogar 14-jährige Mädchen.

Das geplante Gruppenbild am Pool musste leider ausfallen, weil heute das Schwimmbad gereinigt wird. Pech gehabt!

Nachmittags bekamen wir Einblick in das Projekt „Novo Rumo“ (Neue Richtung). Kontakte werden in den Jugendgefängnissen geknüpft, die dann nach der Haftentlassung jungen Menschen helfen, wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Teams engagierter Christen machen regelmäßige Besuche im Gefängnis und sind bei der Resozialisierung aktiv beteiligt. Und das alles im staatlichen Auftrag! Wir haben in einem Sozialzentrum ein kleines Konzert für junge Häftlinge und deren begleitende Soziarbeiter gegeben, die hierzu extra mit Bussen gebracht wurden. Pfarrer Ekkehard Graf sprach in einer kurzen Ansprache davon, dass es bei Gott immer eine zweite Chance gibt.

Am Abend konnte noch ein kleines Team direkt in ein Jugendgefängnis zum Musizieren gehen.

9. Tag (12. August)

Liebes Tagebuch!

Heute durften wir einmal richtig ausschlafen, erst um 7.15 Uhr gab es Frühstück. Nach einer kurzen Andacht und einem herrlich gedeckten Buffet, brachen wir zu einer Fußballschule und zum „Clubinho“ auf. In der Fußballschule spielten wir gegen Pèle Junior und Co. Der Endstand lautete 4:2 für Deutschland. Torschützenkönig wurde Möhr, Tschuff war mit 1 Treffer knapp dahinter, Schate war bedauerlicherweise verletzt und konnte somit nur das Tor hüten, dass er trotz eines Aktionsradius´ von 75 cm sehr gut meisterte.

Nach dem Mittagessen gingen ein paar Shoppen, in ein riesiges Einkaufszentrum in der Stadtmitte. Danach schauten wir Thomaz bei einem schwachen Kick zu, den unser favorisiertes Team mit 6:3 verlor. Danach gab es ein super Abendessen. Anschließend gab es noch eine fette Poolparty. Zum Tagesabschluss gab es noch eine Andacht.

 Gute Nacht, Euer Reporterteam.

10. Tag (Sonntag, 13. August)

Nach dem Wecken durch die Bläser um 7.15 Uhr konnten wir uns, nach dem Wort für den Tag zu 1. Petrus 1,8, an einem reichen Frühstückstisch mit frischen Brötchen, Ananas, Melone und Papayas stärken. Wir trafen uns um 8.50 Uhr um im Gottesdienst in der Baptistengemeinde mitzuwirken. Der Gottesdienst begann um 10.10 Uhr. Zuerst mit den Abkündigungen, dazwischen wurde ein Lied gesungen oder die Bläser spielten. Wir wurden als Gäste mit einem Händedruck und einem Aufkleber, den wir auf Hemd oder Bluse bekamen, begrüßt. Auf ihm stand: „Jesus te  ama. Visita PiB Para“ (Jesus liebt dich. Besucher. Erste Baptisten Kirche von Pará). Danach begrüßte man seinen Nachbarn. Der gesamte Gottesdienst wurde in die Gebärdensprache übersetzt. DreiFamilien kamen vor und stellten ihre Babys der Gemeinde vor, sie wurden vom Pastor gesegnet. Heute wurde auch eine Missionarsfamilie nach Frankreich wieder entsendet. Pfr. Graf sprach ihnen den Segen zu. Wir sangen auch ein Lied für die Gemeinde: „My God is able“. Nun durften alle Väter aufstehen und bekamen von den Sonntagsschulmitarbeiterinnen ein Geschenk (Schokolade) mit Grußkarte. Heute ist in Brasilien ein hoher Festtag „Vatertag“ (wie bei uns Muttertag). Danach kam die Predigt (haben wir nicht verstanden, war auf Portugiesisch) nach einigen Liedern und Musikstücken endete der Gottesdienst mit dem Segen. Im Gottesdienst waren etwa 500-550 Menschen, das ist für uns kaum vorstellbar.

Nach dem Gottesdienst fuhren wir zum Mittagessen. Thomaz handelte für das „Rodizio“ den Preis aus (25 Real). Beim Rodizio nimmt man sich die Beilagen von einem großen Buffet. Am Tisch kommen dann  Kellner mit großen Fleischspießen und schneiden die gewünschten Fleischstücke ab (Rind, Schwein, Schaf, Huhn und verschiedene Innereien). Als wirklich nichts mehr in unseren Bäuchen Platz hatte, bekamen wir noch einen Coupon für den Nachtisch (Fruchtsalat, Schoko-, Limonen- und Maracujacreme.) Erschöpft erreichten wir den Bus, der uns vorsichtig nach Hause transportierte.

Nach einem Verdauungsschlaf mussten wir uns sofort für den Gottesdienst in der Japanischen Gemeinde ankleiden (d.h. lange Hose, weißes Hemd und Krawatte). Um 17.50 Uhr fuhr der Bus ab. Nach etwa 20 Minuten kamen wir an. In einer großen Sporthalle nahmen wir die Plätze ein. Um 19.15 Uhr begann der musikalische Gottesdienst. Wir spielten und sangen, stellten Owen und das Gemeindeleben mit einer Powerpoint-Präsentation vor. Zum Schluss gab es noch einen Imbiss und viele Gespräche. Etwa um 21.10 Uhr fuhren wir mit dem Bus zurück und spielten noch eine Runde „Nacht in Palermo“. Das war ein Sonntag so richtig zum Entspannen.

11. Tag (Montag 14. August)

Heute haben wir ein Geburtstagskind unter uns. Wir gratulieren Heike ganz herzlich und wünschen ihr alles Gute und Gottes Segen im neuen Lebensjahr.  

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Girassol, wo ein Fernsehteam des Lokalsenders “Radio e Televisao Cultura“ Aufnahmen von einer Probe machte. Hier konnten verschiedene von uns ihre ersten Erfahrungen als Fernsehstars sammeln. Außer den Filmaufnahmen wurden diverse Interviews geführt. Rainer berichtete allgemein über Owen und über die Arbeit des Chores, Julia und Christine wurden über ihre Eindrücke bei den Einsätzen im Jugendgefängnis bzw. im Clubinho befragt und Thomaz hatte die Gelegenheit, die Arbeit von Pro Vida vorzustellen. (Wie wir am Abend feststellten, wurde der Beitrag ziemlich stark zusammen geschnitten). Auf der Rückfahrt zum Gästehaus legten wir einen Zwischenhalt in einem Einkaufszentrum ein, um die dringendsten “touristischen Bedürfnisse“ (Geldautomat, Briefmarken, Souvenirs usw.) zu befriedigen. 

Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns auf den Weg um “Novo Rumo“, das dritte Teilprojekt von Pro Vida, kennen zu lernen. In diesem Projekt werden 7 Jugendgefängnisse und 3 Heime betreut. Ziel ist es, jugendlichen Strafgefangenen nach ihrer Entlassung eine Perspektive und Möglichkeiten zur Wiedereingliederung zu bieten. Es ist das erste evangelische Projekt, das von staatlicher Seite gefördert wird! 

Zunächst fuhren wir in ein Heim für Jugendliche (Jungs) zwischen 12 und 17, die von ihren Eltern verstoßen wurden. Die Jugendlichen wohnen in dem Heim, das von der Stadtverwaltung getragen wird. Sie können sich aber jederzeit eine andere Bleibe suchen, wenn sie dies möchten. Die Mitarbeiter von Novo Rumo führen in diesem Heim pro Woche einen evangelistischen Einsatz und eine Jüngerschaftsschule durch. Wir wurden dort, wie überall, sehr herzlich empfangen und veranstalteten im Garten ein kleines Konzert mit verschiedenen Musikstücken und einem gesungenen Lied. Vor Beginn der Veranstaltung wurden Thomaz und Rainer von einem Reporter der Lokalpresse interviewt. Eine Gruppe von Jugendlichen führte einen “Capoeira“ auf, den sie extra für uns eingeübt haben. Dabei handelt es sich um einen Kampftanz der seinen Ursprung bei den angolanischen Sklaven hat. Gegen Ende des Programms wurde von den Zuhörern der Wunsch geäußert, wir sollten doch unsere Nationalhymne singen. Im Gegenzug hörten wir die brasilianische Hymne. 

Gegen Abend machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Gebäude von Novo Rumo. Missionar Fabrizio zeigte uns die Räume und gab uns einen kurzen Überblick über das Projekt. Zurzeit werden 35 ehemalige Strafgefangene betreut. Das Angebot von Novo Rumo umfasst biblische Seelsorge, Berufskurse, Schulhilfe (die Jugendlichen müssen die Schule besuchen), Arbeitsvermittlung, psychologische Betreuung, Informatikkurs, Gitarrenunterricht, Herstellung von verschiedenen Taschen (von diesen waren wir so begeistert, dass wir gleich einen Großauftrag erteilten). Die Jugendlichen kommen tagsüber nach einem festgelegten Plan zum Novo Rumo und sind über Nacht in ihren Familien. 

Nach der Rückkehr ins Quartier stürzten sich fast alle in die Fluten des Pools. Bei der Wassergymnastik unter der Anleitung von “Bademeister“ Hermann trainierten wir unsere Lach- und sonstigen Muskeln.

12. Tag (Dienstag 15. August)

Liebes Tagebuch!

Heute Morgen mussten wir uns wegen einer Person, die wir nicht nennen wollen, schon um 6.45 Uhr zum Frühstückstisch begeben.

Nach dem Frühstück musizierten wir an der amerikanischen Schule, die sich auf unserem Grundstück befindet. Danach hetzten wir zu unserem Bus, da schon der nächste Termin anstand.

Die nächste Aufgabe, die wir zu bewältigen hatten, lautete: Bauen Sie 2 „einfache Häuser“ in 2 Gruppen an 2 ganz unterschiedlichen Orten.

Am Anfang gab es Start- und Kommunikationsprobleme, die wir aber schnell in den Griff bekamen.  Dann legten wir los und mauerten Stein auf Stein. Für manche war es eine schweißtreibende Arbeit, während andere im Schatten parkten, um sich von der sehr starken Sonne und der Arbeit zu erholen bzw. zu drücken.

Um ca. 12 Uhr gab es dann unser verdientes Mittagessen. Fischwecken stand auf der Speisekarte. Danach arbeiteten wir in der heißen Mittagshitze weiter. Unter anderem kämpften einige Personen gegen eine Feuerameiseninvasionsarmee. Dank Kerosin gewannen wir den fast verloren geglaubten Kampf. Plötzlich klingelte bei Gruppe 2 das Handy: Gruppe 1 sei in Not. Gruppe 2 packte schnellstmöglich ihr Werkzeug ein, um Gruppe 1 Hilfe zu leisten, da diese angeblich von einer Räuberbande belagert wurde. Durch eine Hintertüre in der Mauer, die das Grundstück umgab, konnte Gruppe 1 entkommen und in den von Gruppe 2 gesicherten Bus einsteigen und abfahren.

Sicher am Missionsgelände angelangt, folgte ein Kick mit unseren amerikanischen Nachbarn, der in einer Poolparty endete. Nach dem Abendessen folgte ein englischer Gebetsabend an dem Missionare teilnahmen. Anschließend gingen wir zu unserem Gästehaus zurück und schrieben diesen Tagebucheintrag.

Das Reporterteam

(An Fam. Barner: der Alex mecht wenn er hoimkommt en fädda wuschdsalat !!!!!Schweizer, please)

 

13. Tag (Mittwoch 16. August)

Liebes Tagebuch!

Nach einem wie immer köstlichen Frühstück, besuchten wir die evangelische Privatschule „Logos“. Dort musizierten wir zuerst für jüngere Schüler und anschließend für die Älteren. Nach einem gesponserten Snack der Schule, stand ein Fotoshooting am Pool an. Dieses konnte jedoch nur bedingt stattfinden, da eine wichtige Person sein mit einem Motor angetriebenes Zweirad abholen musste. Somit wurde der Termin auf nachmittags verlegt.

Zum Mittagessen gab es Reis, Lasagne und Salat. Mittags hatten wir dann bis 15.15 Uhr Freizeit. Chillen war angesagt! Manche wagten einen Sprung in das kühle Nass namens Pool. Andere nutzten die Gelegenheit um: Karten zu schreiben, Bücher zu lesen, Fußball zu spielen, Finanzgeschäfte zu erledigen etc.

Um 15.15 Uhr trafen wir uns wie oben erwähnt zum 2. Teil des Fotoshootings. Danach folgte eine ca. zweistündige Freizeit, mit anschließendem Abendessen. Nun folgte der lang ersehnte, verschobene, gut geplante und durchdachte Spielabend, der von den 3 Auserwählten sehr gut, wenn nicht sogar perfekt, geleitet wurde. Nach gelungenem Spielabend und fröhlichen Gesichtern bedankten wir uns mit einem Präsent bei den beiden Verantwortlichen, Thomaz und Mayra Litz, für die tolle Zeit und Gemeinschaft hier in Belém.

Die letzten Grüße aus Belém,

Euer Redaktionsteam

17.8.2006: Unterwegs nach Salinas

Am Donnerstag werden wir nach Salinas zum Strandurlaub aufbrechen. Wann der nächste Tagesbericht Online gestellt werden kann, ist momentan noch unklar ….

 

14. Tag – Donnerstag, 17.8.2006

Heute Morgen haben wir um 7 Uhr gefrühstückt und erst mal unser heutiges Geburtstagskind, Bärbel, hochleben lassen. Danach hatten wir Zeit, unsere Koffer fertig zu packen. Bevor wir dann um 8.30 Uhr in Richtung Strandhotel starten konnten, mussten wir noch unseren kleinen (25-Personen-)Bus beladen. Da es im Laderaum nicht genügend Platz gab mussten wir die Instrumente in den Gang stellen. Außerdem mussten 4 Personen mit Thomaz im Auto fahren. Als wir dann alles mehr oder weniger sicher im Bus verstaut hatten, konnte es auch schon losgehen. Am Anfang wurden wir noch durch lauten Gesang von der Rückbank unterhalten, doch gegen Ende der Fahrt sind dann nach und nach die meisten eingeschlafen. Um 11.45 Uhr sind wir dann hier, in Salinas, in unserem Hotel angekommen. Dann haben wir als erstes mal unsere Zimmer bezogen. Unser Hotel, das „Atalaia Inn“, liegt direkt am Strand und ist zwar eher einfach, aber doch recht gemütlich. Der Strand hier ist total schön, mit weißem, feinem Sand, aber wegen Ebbe und Flut immer feucht und hart wie Beton. Das Meer ist relativ warm und es hat tolle Wellen. Am Nachmittag konnte dann jeder tun was er wollte. Thomaz ist mit ein paar von uns brasilianische 500m (=mindestens 2 km) zum Coca-Cola-See „gewandert“. Zuerst mussten wir gegen die Strömung durchs Meer waten, dann durch den heißen Sand, Dünen hoch und runter, durch Gestrüpp, über Wurzeln… (alles barfuß) – bis wir dann, mit zum Teil aufgerissenen Füßen, den Coca-Cola-See erreicht haben. Der Coca-Cola-See ist ein kleiner Süßwassersee zwischen den Dünen, den die Leute wegen seiner Farbe und Temperatur so nennen. Dort haben wir dann ein bisschen gebadet und Wettrennen die Dünen hoch und runter gemacht, bevor wir uns auf den Rückweg zum Hotel gemacht haben. Einige hatten, als wir dann wieder am Hotel waren, einen heftigen Sonnenbrand. Den Rest vom Nachmittag haben wir dann mit Chillen verbracht. Um 16 Uhr mussten wir uns entscheiden was wir zum Abendessen wollten. Zur Auswahl standen: Nudelsuppe, Rindfleischsuppe, Chicken-Sandwich mit Pommes oder Beefsandwich mit Pommes, was uns nach den Super-Menüs der letzten 14 Tage doch etwas merkwürdig vorkam. Als es um 18 Uhr dann Abendessen gab, fragten sich einige, wovon sie heute satt werden sollten, denn Kirsche wird von 22 Pommes und einem Chicken-Sandwich wohl kaum satt. Jedoch wurde uns versprochen, dass es am nächsten Tag mehr zu essen gibt. Nach dem Abendessen haben wir dann noch einen Strandspaziergang und anschließend ein paar Spiele gemacht.

 

15. Tag – Freitag, 18.8.2006

Liebes Tagebuch!

Heute durften wir seit ewigen Zeiten mal wieder ausschlafen. Um 9.00 Uhr versammelten wir uns zum gemeinsamen Frühstück. Rainer hielt die Morgenandacht. Wie schon das Abendessen gestern, war auch das Frühstück „brasilianisch“-chaotisch. Wir waren etwas erstaunt, dass es keine Marmelade zu den Knautsch-Brötchen gab. Aber Thomaz hat uns aufgeklärt, dass dies hier nicht üblich ist. So vergnügten wir uns mit Schinken, Käse, Rührei und frisch gepresstem Orangensaft.

Anschließend gingen die meisten von uns baden. Wir mussten erst mal wieder lernen, unsere Zeit selber einzuteilen, nach den mit Programm vollgestopften vergangenen 14 Tagen.

Zwei von den Dünenwanderern von gestern konnten heute allerdings nicht mehr ohne Hemd ins Freie, da sie einen massivsten Sonnenbrand mit Blasenbildung haben.

Nach einem halben Tag Strand und Chillen hatten doch viele von uns wieder die Sehnsucht nach Shoppen. Also haben wir uns mit Mayra auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht. Einen Fahrplan gibt es hier nicht. Deshalb haben wir es uns am Straßenrand bequem gemacht und auf den nächsten Bus gewartet, und gewartet, und gewartet… Ein Kleinbus mit ca. 15 Sitzplätzen kam vorbei, Mayra verhandelte, und wir (24 Personen) stiegen ein. Wir stapelten übereinander, nebeneinander, und etliche mussten stehen. So fuhren wir in die Stadt Salinopolis. Als wir an der Strandpromenade ausstiegen, waren wir doch etwas verwirrt, da weit und breit kein (geöffneter) Laden zu sehen war. Der Busfahrer erklärte uns, dass die Läden nur in der Hauptsaison geöffnet sind. Leider gehört der August nicht zur Hauptsaison J.

So gingen manche von uns am Strand spazieren, andere dagegen machten sich auf die Suche nach einem Supermarkt oder ähnlichem. Nach einem weiten Weg und Verständigungsschwierigkeiten bei der Wegsuche (Sam u Rainer üben noch) fanden wir anstelle eines Supermarktes einen „Tante Emma“-Laden. Diesen plünderten wir nahezu restlos.

Mehr oder weniger zufrieden mit unserer Shopping-Tour marschierten wir wieder zurück zum Treffpunkt. Unser „Riesenbus“ brachte uns zurück zum Hotel.

Auch heute Abend gab es wieder Sandwiches und Pommes, wobei die Menge der Pommes zugenommen hatte, und auch das Sandwich mit Salat und Tomaten aufgewertet wurde.

Nach dem Mahl spielten wir noch Gesellschaftsspiele, nahmen ein Bad (im nichtvorhandenen Mondschein) oder versammelten uns ums Lagerfeuer am Strand.

Fazit des Tages: Auch wenn hier vieles anders ist wie in unserem Gästehaus in Belém, und uns  unsere Hausmutter Karin mit ihrer herzlichen Fürsorge und gutem Essen fehlt, ist doch die Stimmung in der Gruppe gut, und alle genießen die neu gewonnene freie Zeit!

16. Tag – Samstag, 19.8.2006

Kurz vor 7.00 Uhr wurde ich von den ersten Frühaufstehern geweckt, die ins Meer zum Schwimmen gingen. Von ihnen wurde berichtet, dass ein sehr kühler Wind ging und die Wellen nicht ganz so hoch (ca. 1 m) waren. Um 9.00 Uhr machte Iris eine Morgenandacht. Danach stürmten 30 hungrige Mäuler zum Frühstücksbuffet und stärkten sich. Anschließend war Freizeit angesagt und jeder konnte tun was er wollte: Baden, Einkaufen, Lesen….

Kurz vor 12.30 Uhr spendierte uns Heike ein Geburtstagseis. Danach sponserte der Wirt uns ein Gratis-Churrasco (Grillfest mit Hähnchen, Rindfleisch, Würstchen, Reis, Manjokmehl und Soße) zusätzlich 1 Freigetränk.

Nach dem Essen kam ein Hängemattenhändler vom Strand. Als sich 5 Leute ihre Hängematte ausgesucht hatten, übernahm Kirsche die Preisverhandlungen. Der Händler wollte pro Matte 55 Reais. Kirsche wollte ihm aber nur 75 für alle zusammen geben. Nach einer halbstündigen, zähen Verhandlung handelte Kirsche den Kaufpreis von 275 Reais auf insgesamt 130 Reais herunter. Das war für alle ein aufregendes Erlebnis.

Um 16.30 Uhr kamen die Bläser alle zusammen, um das Gratisessen herein zuspielen. Es dauerte etwa 45 Minuten.

Die Zeit bis zum Abendessen stand zur freien Verfügung. Einige nahmen ein Bad im Meer, andere spielten Fußball oder Volleyball, andere spazierten am endlosen Strand entlang.

Um 19.00 Uhr gab es dann ein sehr leckeres Abendessen, das wir gemeinsam genossen haben. Es gab Spaghetti-Bolognese.

17. Tag – Sonntag, 20.8.2006

Heute haben wir wieder um 9.00 Uhr nach einer kurzen Andacht zum Thema Gelassenheit (vor allem der Brasilianer) unser Frühstück genossen. Manche vermissen zwar immer noch die gute Marmelade von unserer Karin aus dem Gästehaus, doch immerhin klappt das auffüllen der leer geräumten Teller und Schalen durch unseren Hotelbesitzer mittlerweile schon ganz gut.
Anschließend ging eine größere Gruppe von uns ins Meer um Wellen zu reiten. Allerdings hätte man meinen können, dass die Wellen vor uns Angst bekommen haben… denn es waren fast keine vorhanden. Deshalb nutzten wir die Stille des Meeres, um in Ruhe zu schwimmen. Das Einzige, was manchen dabei zum Verhängnis wurde, waren die gespannten Fischernetze, in denen sich der eine oder andere Zehen verhedderte. Hätte unsere Mone ein Lunchpaket mitbekommen, wäre sie doch glatt ans andere Ufer nach Afrika geschwommen.
Parallel dazu wurden am Strand schon wieder diverser Schmuck und sonstige Gegenstände gehandelt. Mittlerweile beherrschen doch viele von uns die brasilianische Volkssportart und können auch ohne ein Wort Portugiesisch zu sprechen den Händlern bestens den Preis in den Keller drücken. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir in der Zwischenzeit doch schon recht braun gebrannt sind und zum Teil wie Brasilianer aussehen. Somit entfallen nämlich die 30-50 % „Ausländerzuschlag“.
Da wir auf Anfrage beim Gottesdienst um 19.00 Uhr bei der Baptistengemeinde in Salinopolis noch einmal unsere Instrumente zum Klingen brachten, haben wir unser Abendessen bereits um 17.30 Uhr genossen. Es gab wieder Spaghetti-Bolognese. Vermutlich hatte sich der Koch gefreut, dass wir am Samstag so viel gegessen haben und deshalb das Gleiche noch einmal gekocht.
Nach dem mit vielen rhythmischen Liedern gefüllten Gottesdienst brachte uns der Busfahrer der dortigen Gemeinde in unser Hotel zurück. Trotz manchen seltsam klappernden Geräuschen am Bus zum Glück heil angekommen, wurde es auch gleich wieder „Nacht in Palermo“ und es wurde fleißig nach der Mafia gesucht.

18. Tag – Montag 21.8.2006

Wie immer haben wir uns erst um 9 Uhr zum Frühstück versammelt, was einigen recht gut tut, weil die Nächte in Salinas, bzw. Palermo recht lang sind. Unsere Gruppe weist zunehmende Ausfälle auf. So fehlen immer wieder einige, die sich vorzugsweise im Sanitärbereich aufhalten, wo die Keramik allerdings nicht so schön ist wie die von der Owener Firma Rabel. Der Rest erfreute sich wieder an Sonne, Sand und Meer; an Kokosnüssen, am Angebot unseres ständig bei uns weilenden Eisverkäufers – wir sind inzwischen die einzigen Leute am Strand, weil hier die Saison zu Ende gegangen ist, und das trotz der hohen Temperaturen und des angenehm warmen Meeres. Weil wir hier recht abgelegen sind, konnte den Bedürfnissen nach weiteren Shopping-Rauschzuständen nicht mehr Genüge getan werden. So blieb es heute recht friedlich am Strand. Manche machten sich nochmals zum Coca-Cola-See auf, kamen jedoch ohne Sonnenbrand zurück. Der Höhepunkt des Tages war der Abend mit einem Spiel. Fünf Mannschaften à sechs Leute mussten ein Land präsenteren und dabei folgende Begriffe verwenden: Auspuff, Ice-Cream, Samba, Fußball und Hot Pants. Wir kamen aus dem Lachen kaum mehr heraus. Frankreich veranstaltete mit uns ein Quiz, bei dem wir partout den Rotwein nicht erraten konnten. Dafür ernteten wir kaltes Nass aus dem Eimer des Vollstreckers. Die zwei Gogo-Damen als Pausenfüller waren jedoch zu attraktiv, als dass wir Bilder im Internet veröffentlichen könnten. Italien führte uns mit dem Bus an alle Sehenswürdigkeiten des Stiefels, sogar bis zum Papst in Rom, der sein Latein allerdings noch üben muss. Beim Gelati in Florenz gab es sogar eine Runde Eis für alle (wodurch oben genannter Verkäufer wohl den Umsatz seines Lebens machte). Die Schweizer entführten uns zu Heidi (Lurch), Ziegenpeter (Stefan „Bäcker“) und Alm-Öhi (Ekkehard Graf) und setzten uns mit ihrem Schwyzerdütsch und einem gekonnten Samba ins Staunen. Die USA waren durch die bereits erwähnten Ausfälle stark dezimiert, machten dies aber durch einen denkwürdigen Samba der „Hermine“ wett. Brasilien schließlich testete unsere bereits erworbenen Kenntnisse über dieses Land und attestierte uns so gutes Brasilienwissen, dass die Sendfahrt als Erfolg gewertet werden darf.

19. Tag – Dienstag 22.8.2006

Der letzte Tag am Strand ist angebrochen (schnüff). Es war wieder einmal richtig schön warm mit allen Möglichkeiten: Schwimmen, Kicken, Chillen, Spazierengehen und natürlich die Zeit mit Mayra und Thomaz genießen. Wir werden die beiden sicher sehr vermissen. Aber es gibt eine gute Nachricht: Mayra & Thomaz werden voraussichtlich im nächsten Januar für drei Monate nach Deutschland und damit auch zu uns nach Owen kommen!!!

Als letzten gemeinsamen Abend haben wir einen Rückblick mit Bildern von Mayra gehalten. Und wir haben vereinbart, am Freitag, 15.9. um 19.30 Uhr einen Info-Abend für alle Interessierten zu machen. Wir haben viel zu berichten und laden deshalb schon auf diesem Weg alle unsere Internet-Freunde ins Owener Gemeindehaus ein! (Achtung Termin hat sich geändert – war ursprünglich auf Samstag, 16.9. geplant)

Weil wir morgen schon um 4 Uhr aufstehen werden, bleibt der Bericht heute kürzer. Das Wichtigste ist ja gesagt (s.o.).

20. Tag – Mittwoch 23.8.2006 – Zwischeninfo !!!

Heute Morgen sind wir echt früh raus. 4 Uhr!!!!  

Um 4.30 Uhr wartete schon das Frühstück auf uns. Die Koffer wurden schon mal in den Bus geladen. 3 Stunden Fahrt nach Belem zurück und einchecken in den Flug nach Manaus.

Nun haben wir gerade etwas Zeit am Flughafen in Manaus und warten auf unseren Flug nach Sao Paulo.

Der Gruppe geht es wieder soweit gut. Die Reisekrankheiten sind bei den meisten soweit auskuriert…

Familie Graf reist weiter nach Porto Velho, um Missionarsfamilie Widmann zu besuchen.

Grüße nach Deutschland. Bis bald!!!

20. Tag – Mittwoch 23.8.2006

Heute Morgen sind wir sehr früh aufgestanden (4 Uhr) um pünktlich, mit fertigem Gepäck, um 4.30 Uhr am Frühstück zu sitzen. Während die meisten wenigstens das bisschen Schlaf genossen, machten ein paar die Nacht „durch“. Trotz der allgemeinen Müdigkeit wurden plötzlich alle durch einen gellenden Schrei hellwach, als Iris ein Frosch über den Frühstückstisch hüpfte. Nach dem Essen gingen wir sehr schnell zu unserem „Minibus“ um das Gepäck einzuladen, wobei wir das schon von der Herfahrt kannten.

Nach 3-stündiger Fahrt nach Belém mussten wir dann Abschied von Thomaz und Mayra nehmen. Hier haben wir auch Familie Graf, die noch 10 Tage Urlaub bei ihren Verwandten in Porto Velho machen, verabschiedet. Weil uns vor dem Einsteigen ins Flugzeug sämtliche Flaschen und Dosen aus dem Handgepäck genommen wurden, müssen jetzt einige ihre schon für zuhause geplante „Caipiparty“ abblasen.

Im Flugzeug schliefen dann die meisten; außer Kirsche, der von den Sandwiches mit Queijo oder Carne (Käse oder Hackfleisch) nicht genug bekommen konnte und sich 2 1/2 weitere nachbestellte. In Manaus erledigten wir dann noch die letzten Einkäufe wie Ketten, Armbänder, T-Shirts und sogar noch Postkarten und stiegen nach ca. 1 Stunde Pause in den Flieger nach Sao Paulo in dem, außer dass Kirsche 3 Müsliriegel statt einem brauchte, nichts Besonderes vorkam. In Sao Paulo hatten wir dann noch 1 Stunde Zeit, bevor wir zum Flieger nach
Frankfurt mussten, die fast alle (wie in jeder freien Minute am Flughafen) zum Shoppen nutzten. Für den fast 12-stündigen Flug haben Anni und Schate die besten Plätze erwischt, da sie neben einem völlig betrunkenen Mann sitzen durften, der sie dann immer mit Rippenstößen, antatschen und mehrfachem fragen, woher sie kommen, belästigte. Nachdem die 2 sich genervt andere Plätze geben ließen, legte sich der Mann zufrieden auf seine 3 freien Plätze und schlief (endlich!!!) ein. Zum Abendessen wurde dann wahlweise Pasta oder Hühnchenschnitzel serviert, von dem sogar (!!!) Kirsche satt wurde. Danach schliefen nach und nach die meisten ein.

21. Tag – Donnerstag 24.8.2006 – Ende unserer Brasilienreise

In ca. 11.000 m Höhe, im Flugzeug von Sao Paulo nach Frankfurt begann der letzte Tag unserer Reise. Nach dem Abendessen kehrte im Flugzeug langsam Ruhe ein und jede/r versuchte etwas Schlaf zu bekommen. Ein Mitglied unserer Reisegruppe konnte jedoch absolut keinen Schlaf finden und begann internationale Beziehungen zu knüpfen indem er zu einer jungen Holländerin, über den Kopf ihres schlafenden Vaters, in regen Briefkontakt trat. Mangels Briefpapier mussten die ausgelegten Spucktüten (leer) herhalten.  Nach einem mehr oder weniger gemütlichen Schlaf in den Flugzeugsitzen und nach dem Umstellen der Uhren beim Erwachen, war es plötzlich 12 Uhr mittags und alle freuten sich auf das Frühstück.

Um 14.30 Uhr landeten wir dann pünktlich in Frankfurt, wo wir nach der Zollkontrolle und nach der immer wieder spannenden Frage ob alle unsere Gepäckstücke da sind (sie waren immer da), bereits vom Bus der Firma Buck erwartet wurden. In zügiger Fahrt ging es nach Hause und gegen 18.45 Uhr traf der größte Teil unserer Gruppe wieder in Owen ein. Familie Graf hatte sich ja bereits gestern in Belem von uns getrennt um noch ein paar Tage bei ihren Verwandten in Brasilien zu verbringen. In Frankfurt hat sich dann noch unser „Hesse“ Christian zusammen mit Iris verabschiedet die gemeinsam mit dem Zug weitergefahren sind. 

Damit ist für uns eine Reise über ca. 28.000 Kilometer mit dem Flugzeug und mehrere hundert Kilometer mit den verschiedensten Bussen, voller unterschiedlicher Eindrücke zu Ende gegangen.  Musikalisch hatten wir dabei 20 Auftritte bei allen möglichen Veranstaltungen zu bewältigen. Am Ende einer solchen Reise gilt es auf alle Fälle noch Dank zu sagen:

Zuerst danken wir unserem Herrn, der uns auf der ganzen Reise vor schlimmen Krankheiten und Unfällen bewahrt hat.

Ganz besonders dankbar sind wir Thomaz und Mayra, die bereits im Vorfeld und auch während unserer Reise unzählige organisatorische Aufgaben bewältigt, und uns oft wertvolle Dolmetscher- und Beraterdienste geleistet haben.

Unserem Vorbereitungsteam Heike Rebmann, Rainer Schmid, Rainer Däschler und Ekkehard Graf danken wir für die viele Arbeit die sie für die Vorbereitung auf sich genommen haben. Besonders in der Endphase vor der Reise glühten die Telefon- und Internetleitungen, wenn sich Rainer Schmid beim Reisebüro über den neuesten Stand der Fluglinien und bei Thomaz über die letzten Einzelheiten erkundigen musste.

Nicht zu vergessen ist unser medizinisches Personal mit „Schwester“ Jutta und „Schwester“ Iris, die in den ersten beiden Wochen leichtere Blessuren vom Einsatz in den Fußballschulen behandeln mussten, die dann in der Woche am Meer jedoch immer mehr zu tun bekamen, sei es mit der Behandlung von Sonnenbränden oder damit, dass eigentlich fast jede/r Zweite irgendwann über Übelkeit oder Durchfall klagte.

Zum Schluss bedanken wir uns noch bei all denen, die uns durch ihre Einträge in unser Gästebuch gezeigt haben, dass sie in Gedanken bei uns waren.